Wohnen ist ein Grundbedürfnis – auch junge Menschen streben danach, möglichst bald auf eigenen Füßen zu stehen, zu Hause auszuziehen und in den "eigenen vier Wänden" zu leben. Doch wie geht das? Wunsch und Wirklichkeit prallen oft genug aufeinander, insbesondere dann, wenn die Finanzen knapp und die Ansprüche hoch sind.
Jugendliche "fit zu machen" für die erste eigene Wohnung war das Anliegen des Projekts, finanziert von der Wohnungsbaugesellschaft degewo, der Genossenschaft "Marzahner Tor", dem Wohnungsunternehmen allod sowie dem Quartiersmanagement Mehrower Allee.
Der Impuls für den "Wohnführerschein" kam 2010 vom Quartiersmanagement Mehrower Allee und den Wohnungsunternehmen allod, degewo und Marzahner Tor. Mit deren finanzieller Unterstützung und Mitteln des Programms "Soziale Stadt" waren 2010 und 2011 zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Tagore-Schule das Konzept und ein modulares Lehrprogramm für den Wohnführerschein entwickelt worden. Der Kurs "Wohnführerschein" behandelt praxisnah u.a. die Themen Rechte und Pflichten, Zusammenleben im Haus, Pflege und Renovierung der Wohnung, Wohnungsbewerbung sowie Finanzen.
Mit der Übergabe der ersten Wohnführerscheine an Schülerinnen und Schüler der Tagore-Schule wurde das Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen.
Mit dem neuen Kooperationspartner JaKuS gGmbH wurde das Programm so modifiziert, dass Jugendlichen, die in der Jugendhilfe betreut werden, die Suche nach der ersten eigenen Wohnung leichter fällt. Dabei eignen sich junge Menschen Praxiswissen an und erfahren Wesentliches über einen Mietvertrag, erproben den Umgang mit einer Bohrmaschine, schließen eine Waschmaschine an.
Das Kursprogramm wurde in erster Linie entwickelt, um junge Menschen vor ihrem ersten Mietverhältnis für das Wohnen zu qualifizieren. Ziel dabei ist es berlinweit ein "Aus- und Weiterbildungsprogramm" für Heranwachsende zur Befähigung selbstständigen Wohnens und Lebens mit entsprechendem, in der Wohnungswirtschaft anerkanntem Zertifikat als Abschluss ("Wohnführerschein") umzusetzen.
Bis es soweit ist, müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Wesentlich für eine "Serienproduktion" sind unter anderem formulierte Mindeststandards sowie ein "geschützter" Inhalt der Kurseinheiten.
Auch handwerkliche Kenntnisse sind gefragt
Feierliche Übergabe des Wohnführerscheins
Die Urkunde zum Wohnführerschein